USA Südstaaten - Erste Eindrücke

  • Ankunft in Atlanta (GA), es regnet nur kurz...aber etwas stärker
  • Weihnachten...12 Monate im Jahr (Cherokee, Great Smoky Mountain N.P.)
  • Nach dem Tornado (Ringgold, GA)
  • Weißwurscht nach National-11  Viertelfinalqualifikation
  • „Jingle Bells Shotgun-Shells“-Dekoration (gesehen in Cherokee)
  • Wären nicht die kleinen Hinweise auf überdimensionalen Tafeln, man könnte es doch glatt vergessen
  • Dennoch neigt der Süden mitunter zu kleineren verbalen Entgleisungen
  • VW hat in unserer Nachbarschaft ein neues und derzeit einziges USA-Werk eröffnet
  • Irgendwo
  • Abends auf dem Weg nach Hause (Parksville Lake)
  • Cherohala Skyway im Februar
  • Occee-River im gleichnamigen See bzw. was davon noch übrig ist
  • http://wowslider.com/
  • Kehraus
wow slider by WOWSlider.com v8.5

Es gibt wirklich nicht viel Schöneres, zumindest im Bradley County, als...
1) die Deutsche National-11 ins Viertelfinale zu befördern
2) danach mit ein paar Spezl Weißwurscht essen
3) auf dem Rücken einer Harley in den Sonnenuntergang zu fahren.

Well...endlich bin auch ich in Amerika angekommen.

Weihnachten rückt unaufhaltsam näher und es wird Zeit sich über Geschenke ein paar Gedanken zu machen

„Jingle Bells Shotgun-Shells“-Dekoration (Siehe Foto, gesehen in Cherokee)?

Oder vielleicht doch besser den „Nazi-Dagger“ = Nazi-Dolch (Siehe Foto)

Ich überleg’s mir noch!

Während man so durch die Landschaft cruist, ist es schon beruhigend, daß wir uns in einer exklusiven Nation unter Gott befinden. Wären nicht die kleinen Hinweise auf überdimensionalen Tafeln, man könnte es doch glatt vergessen.

Dennoch neigt der Süden mitunter zu kleineren verbalen Entgleisungen (Siehe Foto).

VW hat ja in unserer Nachbarschaft ein neues und derzeit einziges USA-Werk eröffnet. Die Nachfrage nach deutschen Autos überschreitet derzeit aber noch deutlich das Angebot (Siehe Foto).

Parksituation in "the middle of nowhere" Ich habe mir erlaubt mein Auto in einer "Haltebucht" einer Schotterstraße in "Red Neck-County" abzustellen Nach Rückkehr vom Radeln fand ich folgendes vor.

"You Are On Private Land" Frei übersetzt: "..beim nächsten Mal wird nicht gefackelt…" ;-) Fazit: man findet sicher leichter in München, sagen wir mal am Stachus, einen P u. ist auch nicht der Gefahr ausgesetzt, bei einem Park-Vergehen erschossen zu werden. Ich erwäge erstmalig, mir eine GLOCK zuzulegen, es wurde dann aber spaeter eine SIG Sauer 9mm.

Die Tage habe ich, verspätet, an einem Orientierungstraining teilgenommen. Sonderbares erfährt man dort. "Do's" u. "Don'ts" im Umgang mit Kollegen u. insbesondere Kolleginnen. Glücklicherweise ist ja jedermann /frau in unserer Persönlichkeit gegenüber anderen durch irgendwelche Gesetze u. Acts geschützt. Nebenbei erfahre ich, daß Gewerkschaften hier definitiv unerwünscht und auch nicht notwendig sind. Na ja, es ist ja eh schon alles geregelt. Mir kommt Lenin in den Sinn: "...Vertrauen gut, Kontolle besser.." u. frage mich, ob Eigeschaften, wie totale Überwachung, Denunziation u. Datensammelwut offensichtlich der Ideal-Nationalzustand im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind.

Rassismus wird schwer geandet, z.B. sollte man einem "afro-amerikanischem" Kollegen (Achtung, hier kein falsches Wort verwenden) nicht von seinem Besuch in einer "Plantation" erzählen. Ihr wisst schon, die früheren Sklaveneinrichtungen. -> Das wäre ein Grundd von Rassendiskriminierung. Andererseits werden genau diese Plantagen in farblichen Prospekten als Touristenziel beworben.

Gottseidank sind hier ja alle gleich, man sieht das insbesondere bei den, sagen wir mal, Jobs im "Basisgehaltsbereich". Fast alle diese Mitarbeiter haben die gleiche Hautfarbe.

Witze über das Alter, insbesonder 40+? Das geht gar nicht! Eine Kollegin mittags fragen, "Hey, would you join me for lunch"? -> man ist quasi schon im Gefängnis, zumindest der Job ist weg. Ausweg: man fragt auch alle anderen Kollegen, ob sie mit zum Essen gehen. Ähnliche Auswirkungen haben auch positive Komplimente zu äußeren Körpermerkmalen. Ich werf' jetzt alle Pin-Up-Poster weg und schaue auch keine Kollegin länger als 3 Sekunden an. Ihr wisst schon, dann kommen die Jungs in schwarz und der Job ist weg.

Zwischengeschlechtlich befindet man sich scheinbar immer in einer "rechtlichen Grauzone". Darüber koennte man bei einer Flasche Wein sinnieren. Leider ist "Bradley"-County (County = so was wie ein Landkreis) ein Dry-County. Ihr wisst schon was jetzt kommt. Richtig -> Wein u. Whisky muß aus dem Nachbar-County beschafft werden.

Bier fällt nicht unter diese Regel. Allerdings, beim Einkauf bloß nicht den Führerschein (ID) vergessen. Selbst Grandpa wird anhand ID auf Volljährigkeit überprüft, während der strenge Blick des Verkäufers Gesicht u. Foto vergleicht. Und Sonntags gibt' gar nix, da kommt der Wanderprediger.

Wo viel Schatten, ist bekanntlich auch viel Licht. Immerhin darf ich ja meine vollautomatische Waffe geladen auf dem Rücksitz transportieren -> "We don't dial 911". Die Kinder haben damit ja auch soviel Spaß.

Auch in USA wird natürlich nicht alles so heiß gegessen wie gekocht u. ich hab' jetzt auch schon sehr "schwarz / weiß" (ups, darf man das überhaupt sagen?) gemalt.

Nein, langweilig ist’s hier wahrlich nicht! Oder frei nach OMC „How Bizzare, how bizarre“

© Steffen Gross, 2013