Fotografen finden ihr Highlight sicher am Saltpier. In flachem Wasser finden sich nahezu alle Motive, die die Region zu bieten hat.
Achtung: vor Einlaufen eines Salzschiffes u. während der Ladetätigkeit sind Tauchgänge am Saltpier verboten.
Wenn's denn mal etws tiefer in den 3-stelligen Bereich gehen sollte ist Karpata sich der richtige Spot. Achtung: 23°C Wassertemperatur bei nahezu optimaler Sicht in 100m Tiefe lassen einen schnell vergessen, wo man sich befindet ;-)
Es fehlt an der Westküste, wie so oft in der Karibik, das "Sahnehäubschen" oder sagen wir mal die Großfische (abgesehen von den Tarpunen und kapitalen Barrakudas).
Noch komfortable Alternativen finden sich im Washington Slagbaai Nationalpark im Norden (Adlerrochen) und vor dem Willemstoren Lighthouse an Bonaires Südspitze.
Nahezu alle Tauchplätze sind mit nummerierten gelben Steinen markiert, zum Abgleich genügt ein Blick in den "Dive guide Bonaire" (den jeder Taucher haben sollte).
Die Option, Einheimische oder Basispersonal zu Ostküstentauchspots zu fragen ist i.d.R. keine. Standartantworten: "zu gefährlich"...keine Ausstiegsmöglichkeit"..."Strömungen"...vielleicht auch der Megalodon. Jedenfalls alles Unsinn. Man darf aber nicht vergessen, Bonaire liegt im Hinterhof der USA, dementsprechend tauchen hier auch Amerikaner. Bisher habe ich aber keine Kraneinrichtungen und Rolltreppen zum "Wassern" erspäht.
Oftmals weht Ostwind, dementsprechend ist diese Inselseite auf Grund starker Brandung nicht immer betauchbar. Das Problem ist aber nicht das Reinspringen, sondern wo und wie komme ich wieder heraus? Die mehrere Meter hohe Steilküste ist nur an wenigen Stellen von kleinen Buchten unterbrochen. Man sollte also tunlichst vor dem Tauchgang den Ausstiegsplatz festlegen und eventuell markieren. Von Seeseite sieht dieser meisten anders aus.
Wir nutzen die windstillen Tage zum Ostküstentauchen, kaum sind die Köpfe unter Wasser, schwimmt schon der erste Hai vorbei. Es soll in den kommenden Tagen nicht bei einem bleiben. Auf diese Begegnungen warten Westküstentaucher schon seit Jahrzehnten vergeblich. Passieren darf hier nichts, weder ein Deko-Unfall noch ein verpasster Ausstieg. Man ist hier wirklich alleine und somit fremde Hilfe im fall des Falles nahezu ausgeschlossen. Taucher sollten also wissen, was sie tun...aber das tun sie ja sowieso.
© Steffen Gross, 2018