Suedostasien - Bali

  • Mobiles Matrazenlager
  • Heiliger Affenwald bei Sangeh
  • Prozession
  • Sunset
  • Nahverkehr, Denpasar
  • Im Krater des Vulkans Gunung Batur
  • Hotel in Kuta
  • OnlYou Villa, Amed
  • Beginn einer Taucherkarriere
  • Kathis erste Tauchgänge im Freiwasser
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  • Filigrane Schönheiten!
  • Tina am Liberty-Wrack, Tulamben
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  • Balinesinnen unter sich
  • Odalan Betara Turun Kabeh Fest im Besakhi-Tempel
  • Tina und der Riesenschwamm
  • Odalan Betara Turun Kabeh Fest im Besakhi-Tempel
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Ein 2h-Flug bringt uns in Kürze nach Bali. Die Einreiseformalitäten lassen sich allerdings mit der Trauminsel nur schwer in Reinklang bringen. Der Staat erwartet 10,-US-$ von jedem einreisewilligen Touristen (nein, keine Indonesische Rupien, sondern US-$). Danach stellen wir uns nochmal für die eigentliche Immigration an und werden irggendwann gnädig abgefertigt. Man muß schließlich dankbar sein, hier Devisen abziefern zu dürfen… Das ****-Hotel allerdings ist wirklich schön, obwohl in Kuta, nahe dem Flughafen gelegen…

Am kommenden Morgen holt uns ein Tourguide mit Fahrer ab und gestaltet unser Tagesprogramm (ja, der Steffen ist jetzt "pauschal" unterwegs, oder "all inclusive", wie man so sagt...) Nach diversen Handicraft-shops, Mittagessen mit Reisfeldausblick, sowie dem obligatorischen Tanah-Lot-Besuch erreicht der Tag seinen ulimativen Höhepunkt in einem echten balinesischen Massagehaus (1h volles Ganzkörperprogramm mit Fußwaschung u. "letzter Ölung"). Tina u. ich sind begeistert, die Kathi eher gelangweilt. Den Abend beschließt die Großfamilie noch mit einem Seafood-dinner am Strand. Man hat's nicht leicht.

Des Pauschalen überdrüssig, mieten wir uns für die kommenden 3 Tage einen Suzuki-Jeep und vertrauen auf einen der vielen balinesischen Götter. Der Verkehr im Großraum Denpasar ist unbeschreiblich. Ich fahre nicht zum ersten Mal in Südostasien mit eigenem Fahrzeug, aber das hier übertrifft das Bisherige (zu jenem Zeitpunkt war ich noch nicht in Vietnam). Alles und jeder mit 2 u. 4 Rädern fährt, stoppt u. fädelt ein nach mir unbekannten Regeln (es muß aber welche geben, davon bin ich überzeugt; es passieren wenige Unfälle). Immerhin stoppt der gemeine Balinese aber tatsächlich an Roten Ampeln, das kann man von Barcelona nicht behaupten. Die "Privatsphäre" um unsere Karosse beschränkt sich auf wenige mm. wenigstens der Luftraum über uns ist noch nicht mit Zweirädern ausgefüllt.

Nach ca. 1,5-h Fahrt ist man dann im "richtigen Bali" angekommen. Die Landschaft, obwohl überwiegend durch terrassenartigen Reisanbau kultiviert, ist atemberaubend. Wir besuchen den Nationaltempel "Pura Taman Ayun" in Mengwi und anschließend den Heiligen Affenwald bei Sangeh. Die Tini hat hier gleich Freunde gefunden… Der "NationalTempel "Pura Luhur" ist der letzte Tempel, den wir uns auf Bali "gönnen". Tempel gibt es hier an jeder Ecke, nicht alle muß man gesehen haben, aber ein Bali-Aufenthalt ohne den einen oder anderen der 6 Heiligtümer ist eben auch nicht komplett. Auf dem Weg zum Luhur, an der südlichen Flanke des Gunung Batukaru gelegen, verfahren wir uns noch irgendwo i.d. Nähe von Marga und dürfen einer Prozession beiwohnen. Der Kepalah Kampung oder Dorfchef erwartet natürlich wieder eine kleine Donation. Prozessiert, also im Sinne von Feiern, wird in Bali täglich immer u. überall. Geboren u. gestorben (letzteres ist hier auch ein Grund zum Feiern) wird schließlich jeden Tag. Den Sonnenuntergang erleben wir auf der Heimfahrt inmitten der Reisfelder, unbeschreiblich.

Vulkan Gunung Batur

Im Mietwagen fahren wir Richtung Vulkan Gunung Batur. Kathi ist etwas enttäuscht, daß wir unterwegs dem Elefantenpark bei Tarot noch an der Kasseeine Absage erteilen. Die Eintrittspreise (wieder mal in US-$) sind einfach unverschämt. Na ja, ein paar Elefanten sieht sie dann doch noch… Kurz vor Erreichen des Kraterrandes fordert uns (das einzig Fahrzeug weit und breit) eine Polizeistreife zum Anhalten auf. Der freundliche Herr bemängelt unsere nicht angelegten Sicherheitsgurte. Meine Erklärung, daß diese nicht funktionieren (an der Säule sind die Gurte festgeknotet, die Gurtschlösser rasten sowiso nicht ein) kontert er mit der Belehrung "very dangeros. With ticket 500.000 IDR (Rupie)...without ticket only 100.000" (cash). Di 2 Wegelagerer- Kollegen bleiben im Hintergrund. Wir geben dem "Uniformierten" schließlich 50.000 (ca. 4,-€) und ich muß den Gurt (wg. der Sicherheit) zumindest andeutungsweise auf das Schloß legen. Die 3 Herren teilen sich die Beute und wir verschwinden schleunigst. Am Kraterrand des 1771m hohen, aktiven Vulkans schauen wir hinunter und da zieht sich doch tatsächlich eine Piste durch die Lavafelder. Eine Schotter- os. Sandpiste löst bei mir immer einen Reflex aus: rein und durch… (außerdem, mit 250 US-$ Selbstbeteiligung ein kalkulierbares Risiko ;-). Die Mädels sind nicht so begeistert wie ich. Tina hat wahrscheinlich noch immer noch den australischen "Bulldust" mental noch nicht verarbeitet. Ich bin aber die Mehrheit!

Tulamben

Wir fahren die Nordostküste weiter nach Tulamben. Hier liegt ein Weltklassetauchplatz direkt vor dem schwarzen Lavasandstrand in Tiefen zwischen 3 u. 28m. Das Wrack eines amerikanischen Liberty-schiffes aus dem II Weltkrieg. Kurioserweise lag das torpedierte Wrack bis 1963 auf dem Strand, ehe es von nachrückenden Lavamassen infolge eines gewaltigen Ausbruchs des Gunung Agung ins Meer geschoben wurde. Wie auch immer. Ich schnorchele hinaus in die vermutete Richtung und alles ist dunkel. Erst denke ich an schlechte Sicht, doch der schwarze Sandboden ist die Ursache für das merkwürdige Ambiente. Dann taucht es vor mir auf, das Wrack, bunt und mit Leben erfüllt. Hier schwimmt und wächst fast alle, was Indonseiens UW-Welt zu bieten hat. Das Schönste an der Sache...ich bin kurz vor Sonnenuntergang alleine. Die Stimmung ist einmalig. Nebenbei probiere ich noch mein neues UW-Gehäuse für die Digi-kamera aus. Na ja, die Ergebniss sind mit meinen sonstigen Ansprüchen in dieser Richtung eher bescheiden…

Tags darauf ist die gesamte Großfamilie zum Schnorcheln am Wrack. Der Einstieg am Strand ist für Kathi nicht ganz einfach, da hier immer wieder große Wellen brechen. Aber die Kleine kämpft sich wacker durch die Brandung. Am Wrack ist Kathi nicht mehr zu bremsen. Sie kann zwar noch nicht abtauchen, aber was sie von oben sieht, ist spektakulär. Unaufhörlich redet sie durch den Schnorchel. Auch Tina ist begeistert. Gegen Abend schnorchle ich noch Nahe des "Tulamben Drop Off (wenige 100m vom Wrack entfernt), auch hier gilt: Weltklasse-Niveau.

Die vorangegangenen Tage war die Großfamilie von frühmorgens bis weit nach Sonnenuntergang unterwegs. Am letzten Tag gönnen wir uns dann doch noch einen "Pool"-Tag. Nach einigen Std. reicht's dann aber u. auf dem Rückflug freue ich mich schon auf ein wiedersehen mit Bali. Wir weden in den kommenden zwei Jahren noch öfters zum Tauchen in Tulamben sein. Vor ca. 17 Jahren war ich zum Erstenmal auf Bali, die Insel hat (im Gegensatz zu vielen anderen Orten in Asien, die ich von früher kenne) nichts an Ihrem Reiz verloren.

Amed - OnlYou

Während unseres letzten Tauchaufenthaltes auf Bali haben wir zufällig diese Gartenvillaanlage entdeckt…

http://onlyou-bali.com/

Der Inhaber, Dietmar (leider mittlerweile verstorben) hat dieses kleine Paradies diversen, nach eigener Aussage, Kursausschlägen von Yahoo (vor der großen Blasé) zu verdanken. Der Kontrast zum "Urlaubsparadies" Kuta in Balis Süden kann größer nicht sein. Die Anlage liegt im Nordosten bei Amed an der Jemalukbay am Fuße des Vulkan Gunung Agung, direkt am Meer. Zu erreichen nach 3h Fahrt mit unserem Daihatsu- Jeep. Nightlive beschränkt sich auf aufs Dinnieren in einen der guten Restaurants

Es stehen insgesamt nur 3 Bungalows z. V. Die Anlage wurde von einem Architekt in balinesisch-lombok-europäischen Stil entworfen. Wir bewohnen Villa B, deren einziger Nachteil ist, daß man sich den Privatpool mit Villa C teilen muß, während A einen eigenen Pool hat. C war aber nicht belegt!

Dietmar empfiehlt uns das vorgelagerte, flache, Korallenriff zum Schnorcheln, zum Tauchen wohl zu flach. Ich mag flache Tauchgebiete, insbesondere um der Makrofotografie zu fröhnen u. tauche versuchshalber ab, irgendwas wird da scho zu sehen sein. Nach einer halben Stunde ist's dann doch zu flach u. ich entferne mich, über schwarzem Lavasand (mit wirklich schönen Korallenblöcken) etwas von der Küste…Und da passierts: Der flache Untergrund geht aprupt in einen spektakulären Steilhang parallel zur Küste über und fällt auf eine Tiefe von über 40m ab. Wahrscheinlich war dieser Platz bisher unbetaucht.

Die folgenden Tagesabläufe ähneln sich dann doch sehr. Ca. 7:00 bin ich schon irgendwo beim Tauchen, 9:00 Frühstück im Pavillion am Wasser, danach "Poolen in gepflegter Langeweile, unterbrochen von einem geleg. Tauchgang (weit fahren muß man nie).

Ach ja, die Kathi hat mich dann noch überredet (na ja, eigentlich brauchte sie nur zu fragen) mit der Flasche im Pool zu tauchen. Das endete dann rotz aller Vorsätze und Bedenken (letztere von der Tini) im Ozean. Das liegt wohl in den Genen.

Wieder in Tulamben und Amed

Die Gross-Familie war zum Abchluss meiner Abordnung geschlossen zum Tauchen auf Bali, ja die Kathi auch!

Leider war die Sichtweite diesemal durch eine, mir bisher nicht richtig erklärbare, grünliche Wasserfärbung etwas eingeschränkt. Auslöser vermutlich Algenwachstum durch die extrem hohen Wassertemperaturen über 30°C. Dauerhaft kann dieser Zustand für die Korallen nicht gut sein (man erinnere sich an "El Ninjo").

Gefreut hat mich besonders, daß die Tini, nach Jahren der "Abstinenz" mal wieder Tauchen war u. es ihr auch Spaß gemacht hat diesmal ohne Schlepperei, dazu gibt's ja hier die sog. Porter (Träger). Zu ihrem letzter Tauchgang in Jemeluk flog dann noch ein Adlerrochen vorbei.Das Tauchgerät unserer Tochter war bei unseren Freigewässertauchgängen meistens auf meinem Rücken. Die Kathi hat dann über einen 2m langen Schlauch mitgeblubbert.

In unserem Privat-Swimmingpool hat sie dann auch noch ihren 1.ten "Nachttauchgang" mit Lampe durchgeführt, natürlich mit vollständiger Ausrüstung. Mama Gross war allerdings über Kathis u. meine Aktivitäten "not amused", nicht ganz zu unrecht. Aber keine Regel ohne Ausnahme, denn nach meiner Rückkehr nach Deutschland werden wir solche Riffe so schnell nicht mehr sehen. Nebenbei, die Tauchtiefe haben wir auf ca. 5m beschränkt. Das Dahingleiten in leichter Strömung mit der Kathi mehr Spaß gemacht als alle anderen Tauchgänge zusammen! Kathi liegt schon jetzt im Wasser wie ein UW-Model (das lässt Hoffnungen für später wecken…) Die Finger zeigten ständig auf irgendein Getier und der Mund plapperte natürlich auch hinter dem Atemregler, wenngleich nicht immer verständlich ;-). Die 1.te Muräne, Rotfeuerfische, Blaupunktrochen, Seafans, und, und, und…(die Haie hatte Kathi ja schon im Thailand u. Malaysia gesehen) Die kommenden Jahre werden wir ihre Aktivitäten allerdings wieder auf Schnorcheln beschränken, wenn's ihr denn Spaß macht…

Und sonst?

Alle 100 jahre findet im heiligsten Tempel Balis dem Besakhi das Odalan Betara Turun Kabeh Fest statt, wir waren beim Spektakel dabei.

Kathi u. ich waren am letzten Tag noch mit einer Jugung, dem einheimischen Auslegerboot, zum Segeln u. Schnorcheln…

© Steffen Gross, 2015