Der schon vor Wochen bestellte Taxidriver wartet doch schon tatsächlich in Johore Baru am Busterminal (Larkin Station) auf uns. Und schon fahren wir ca. 21:00 in Richtung Mersing. Wieder mal habe ich den Eindruck, daß man sich in Malaysia auf getroffenen Vereinbarungen verlassen kann. Ich mag dieses Land und seine Menschen. Meine Mädels sind noch nicht so richtig entspannt, waren sie doch noch nie in Südostasien.
Gegen 23:00 kommen wir in Mersing an u. finden auch schon im 2.ten Anlauf eine saubere Unterkunft (Mersing Inn) zu vernünftigem Preis (70MR).
Kurz nach 07:00 am nächsten Morgen wartet auch schon meine "alte Bekannte" Salinah auf uns u. händigt uns die Speedboat-tickets aus.
Endlich sitzen wir im Boot, besser gesagt im blauen Zweitakt-Dunst der Außenborder u. fahren durch trübgraues Wasser gen Osten.
Die Mädels schauen immer noch nicht glücklich aus.
Nach ca. 40-min. Überfahrt (powered by 400PS) landen wir auf Rawa.
Schon nach Verlassen des Jettys nimmt uns ein freundlicher Herr in Empfang (wir haben die Strandhütte schon vor Wochen tel. reserviert) u. geleitet uns zum "Resort".
Um es kurz zu machen, die Damen sind schlagartig glücklich. Warum? Schaut Euch die Fotos an.
Unsere Veranda hat eine integrierte Palme.
Der Blick aus dem Schlafzimmer nahezu unverbaut.
Der Sandstrand ist vom Feinsten.
Essen u. Trinken auch.
Die Sonnenuntergänge schlicht kitschig.
Nachtleben sehr entspannend.
Und das Wichtigste: Kathi schnorchelte zum ersten Mal in Ihrem Leben und das gleich in einem richtigen Korallenriff. Die anfängliche Angst vor diversen Haien, verschwand in dem Augenblick, in dem sie den ersten (von vielen) Anemonenclownfisch ("Nemo") erblickte. Am ersten Tag war sie noch ziemlich anhänlich (Huckepack auf meinem Rücken), ab dem 2.ten schwamm sie sogar selbständig über das Riff in tieferes Wasser. Ihren ersten Blaupunktrochen hat sie vor mir entdeckt. Auf unseren Exkursionen haben wir viele Bekannte aus Kathis Büchern getroffen: Gelbflossen-Barrakudas, Papageien-, Engels-, Schmetterlings-, Koffer-, Igelfische, Juwelenbarsche, Tisch-, Geweih-,Hirn-, Weich- u.Peitschenkorallen, und und und … Die Kathi hat sich nicht mehr beruhigen können, Augen und Arme ständig in Bewegung, die quasselt sogar durch den Schnorchel! die Großfamilie war wieder für ein verlängertes Wochenende auf Rawa (Malaysia).
Den nächsten verlängertes Wochenendaufenthalt auf Rawa mussten wir im "teuren" Resort (mit dem schlechteren Eseen) verbringen. Die "Rasta"-hütten waren leiser schon belegt. Zur Anlage gehört allerdings auch eine kleine Schildkröten"aufzuchtstation" (na ja, eigentlich nur eine Kunststoffwanne, aber immerhin.)
Seit dem zwischenzeitlichen Bali-aufenthalt ist Kathi wohl endgültig dem Schnorcheln verfallen (mich freut's umso mehr, da ich damit nicht gerechnet habe.). Sogar nachts waren wir beide am Riff unterwegs (unser Ma... war mal wieder nicht dabei).
Am Montag Morgen trennten sich dann unsere Wege, ich musste dienstl. nach Japan (Kathi-Tränen beim Check-In), meine Damen sind kurz nach mir in Richtung Heimat entschwebt.
Stop Over bei den Wasserfällen von Kota Tinggi. Frauen baden hier eigentlich ganzkörperverhüllt u. mit Schleier (das Ganze hier war mir schon irgendwie peinlich…)
Mit unserem Mietwagen fahren wir gen Norden. Die alte Straße zwischen Desaru u. Sedili ist nicht frequentiert u. ich war müde. Somit ist die Thesi dann die 40km-Strecke gefahren. Leider gibt's keinen Bonus für die anstehende Führerscheinprüfung (in ca. 4 Jahren).
Nach etwas feuchter Bootsfahrt stranden wir dann auf Sibu. Man stelle sich diesen Strand mit Liegen u. Sonnenschirmen vor und frage mich, wann den TUI... Ein paar Tage später erobern wir Tioman. Zugegebenermaßen ist das zwar kein Geheimtip mehr, aber am Melina Beach (beim Peter Witzigmann) ist die Idylle noch perfekt.
Die Weiterreise zu den nordöstlichen Perhentian Islands (über 600km entfernt) legen wir größtenteils im Liegewagen der malaysischen Eisenbahn zurück. Das Boot in Tioman hat Verspätung, die Taxifahrerin nach Johor Bahru kann den Stau nicht umfahren, ich fange das Rauchen an und wir erreichen den Zug unglaublicherweise 3 min vor Abfahrt.
Die Strecke verläuft u.a. nahe des ältesten Regenwald der Erde, dem Taman Negara. Die Türen lassen sich hier bequem während der Fahrt öffnen u. dem Urwaldpanoramagenuß steht nichts im Wege. Die Fotokamera u. somit den Arm sollte man allerdings nicht immer zu weit ausstrecken. Teilweise streifen Blätter u. Äste die Wagons. Da der Zug regelmäßig zwische 3 - 4 h Verspätung hat, kann nam auch unterwegs bei einem der zahlreichen Stops "in the middle of nowhere" mal aussteigen.
Letzte Etappe: Pulau Perhentian (Kecil), die kleinere der beiden Inseln. Endlich sieht die Thesi ihre Meeresschildkröte (und nicht nur eine). Die Haie mochte sie weniger, aber Haiforscherin Kathi steht ihrer Cousine fachmännisch u. beratend zur Seite.
© Steffen Gross, 2013